Ausbildungsqualität - Facharztausbildung

Seit dem Jänner bzw. Juli 2015 ist die Ärzteausbildung NEU in Kraft getreten. Naturgemäß gibt es in Umstrukturierungsphasen Unklarheiten und Verunsicherung. Diesem Umstand wenig förderlich war wohl auch die Tatsache, dass die Ausbildungsstellen gänzlich neu zu bewilligen waren und diese Anerkennung erst nach einer Latenz von vielen Monaten zustande kam.


Die Hauptaufgabe in den nächsten Jahren muss es sein, die Verbindlichkeit der Ärzteausbildung zu überprüfen, sei es durch Visitationen, ein Instrument, das bisher kaum eingesetzt wurde und Evaluierungen oder einem Feedback-Pool.


Es gilt auch ein Mentoring oder Tutorensystem als selbstverständlich zu etablieren, wobei das nur funktionieren kann, wenn vermehrt Anreize für die Lehrenden gesetzt werden, am ehesten wohl mit einer echten Zeitressource.


Weitere wesentliche Instrumente der Qualitätssicherung sind Einführung eines Logbuches, Ausbildungskonzepte passend für die jeweilige Ausbildungsstätte, sowie entsprechende Umsetztungs- und Kontrollmechanismen. All dies ist nur möglich wenn auf allen Ebenen der Ausbildungsverantwortung (Krankenanstaltsträger, Ärztliche Leiter und Klinik/Abteilungsvorstand) die selbe Priorisierung an den Tag gelegt wird.


Auch nach Abschluss der Facharztausbildung oder der Ausbildung zum Arzt für Allgemeinmedizin, bleibt Fortbildung das ganze Berufsleben lang ein Thema, gemäß dem Umstand, dass das Ärztegesetz dazu verpflichtet. Vielfach wird aber Fortbildung als Privatsache gesehen und die Ärzte müssen sich, im Gegensatz zu allen anderen medizinischen Berufen, diese zum großen Teil aus der eigenen Tasche finanzieren. Die Installierung von Fortbildungstöpfen, aus denen heraus Kosten getragen werden können, ist ein notwendiger Schritt.

Dr. Michaela Lientscher

 

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