Ausbildungsqualität - Allgemeinmedizin

Die Auswirkungen der jüngsten Änderungen in den Ausbildungsmodalitäten aller Fachrichtungen bleiben abzuwarten, noch lassen sich Vor- und Nachteile nicht klar abgrenzen. Mit Sicherheit sagen lässt sich jedoch, dass mit Einführung der neunmonatigen Basisausbildung und der direkt darauf folgenden Facharztausbildung eine noch viel kleinere Gruppe der künftigen Ärzte über ein ius practicandi für Allgemeinmedizin verfügen wird.
Aufgrund der aktuellen Diskussion rund um die Einführung der Primärversorgungszentren sind auch die Interessen der Hausärzte wieder stärker in den Fokus gerückt. Neben den wirtschaftlichen Aspekten sollte aber auch der Ausbildung der nachrückenden Generation wieder mehr Gewicht verliehen werden. Sich in den neun Monaten der besagten Basisausbildung vornehmlich mit Routine- und administrativen Tätigkeiten zu beschäftigen, mag vertretbar sein, sofern in der anschließenden Facharztausbildung das selbständige ärztliche Handeln vermittelt und ermöglicht wird. Für Personen in Ausbildung zum Arzt für Allgemeinmedizin fehlt jedoch dieser klare Cut, sie bleiben häufig in der „Turnus-Sackgasse“- mehr PraktikantInnen als Auszubildende. Eine klare Trennung im Aufgabenbereich zwischen Basisausbildung und jener zum praktischen Arzt ist anzustreben, gemeinsam mit dem Versuch, in der kurzen zur Verfügung stehenden Zeit in jeweils einem Fachbereich so viel wie möglich an Wissen zu vermitteln.

Die JungärztInnen, die aktuell kurz vor Erlangung des ius practicandi stehen, sehen sich mehrheitlich nicht imstande, eigenständig zu arbeiten bzw. eine Praxis zu eröffnen. Ein Zustandsbild, das wohl uneingeschränkt als untragbar angesehen werden muss. Zur Verbesserung der Ausbildungsqualität fordern wir:

 

Dr. Christoph Kolenik / Dr. Peter Kandutsch

 

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