Ärztinnen
und Ärzte sind, laut einer Studie der Ärztekammer aus dem Jahr
2016, mit Arbeitszeit und Einkommen deutlich zufriedener als noch vor
Jahren, für 57 % scheint beides derzeit zu passen. Ziel erreicht?
Wenn
für 50 % der Medizinabsolventen die Wiesen in anderen Ländern
grüner sind, wohl doch nicht ganz. Wo sehen wir Verbesserungsbedarf?
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Vereinbarkeit
von Beruf und Familie: Teilzeit-Arbeitsverhältnisse sind
für die Bindung der ArbeitnehmerInnen an das Unternehmen unerlässlich
und dürfen nicht zu Benachteiligungen bei Urlaub und Krankenständen
führen.
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Altersteilzeit:
wie für andere Berufssparten im Krankenhaus muss Altersteilzeit
auch für Ärzte möglich sein.
Einstufung
im Gehaltsschema: lückenlose Anerkennung von Vordienstzeiten ohne
Unterscheidung zwischen privaten und öffentlichen Dienstgebern
– Mitarbeiter wenden ja auch nicht nur „öffentlich“
erworbene Fähigkeiten an.
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Facharztprüfung:
Übernahme der Prüfungskosten durch den Arbeitgeber und Gewährung
des zweiwöchigen bezahlten Prüfungsurlaubes durchgängig
an allen Abteilungen.
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Gebührenurlaub:
Umwandlung von geplantem Gebührenurlaub in angeordneten Zeitausgleich
zur Vermeidung von AZG-Verletzungen darf nicht zur Regel werden.
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Dienstzimmer
und Arbeitsräume für Ärzte in ausreichender Menge und
Qualität.
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Funktionsoberärzte:
Umsetzung der im Gesetz vorgesehenen Bereichsverantwortung für
Fachärzte mit begleitender finanzieller Abgeltung.
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Karriereentwicklung:
gezielte Ausbildung von engagierten Mitarbeitern für zukünftige
Führungsaufgaben mit Förderung durch das Unternehmen.
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Neue
Zusammenarbeitsformen im und mit dem niedergelassenen
Bereich: eine Teilzeitanstellung im Krankenhaus soll mit Teilzeitmitarbeit
in einer Kassenordination ebenso vereinbar sein wie mit dem Betreiben
einer Wahlarztordination. Damit soll besonders im fachärztlichen
Bereich Expertenwissen dem Krankenhaus erhalten bleiben.
Neben diesen konkret fassbaren Forderungen ist der Angelpunkt für
Mitarbeiterzufriedenheit der wertschätzende Umgang im
täglichen Arbeitsleben, der vom Unternehmen auf Führungsebene
vorzugeben und von den verschiedenen Ebenen einzufordern ist.
Mitarbeiter haben ein Recht auf zivilisierten Umgangston, Kritik in konstruktiver
Form, Respekt, Ausbildung, Fortbildung, Förderung von qualitätsvoller
Arbeit und Schutz vor Mobbing. Wir
Ärzte sind gefordert, uns hier einzubringen.
Dr.
Petra Preiss / Dr. Gabriele Oberbichler / Dr. Philipp
Simschitz